Stress

Was ist Stress?

Unser Körper reagiert auf Stress in zwei Arten: positiv und negativ!

Positiver Stress, auch Eustress genannt, aktiviert die Belohnungsbahnen des Gehirns, was wiederum zur Ausschüttung von Endorphinen führt. Dies erleben wir beispielsweise bei einem Sieg, einer bestandenen Prüfung oder bei Vorfreude. Das Herz hüpft vor Aufregung, wir fühlen uns berauscht und zu Höchstleistungen befähigt.

Negativer Stress, auch Dystress genannt, sorgt für Gehirnaktivität im Stammhirn und weniger Durchblutung in Frontalhirn und Stirnlappen. Das Stammhirn sorgt für den “Überlebensmodus“ im Körper: Die Herzfrequenz erhöht sich, der Puls steigt, die Atmung wird beschleunigt und Muskeln spannen sich an. All diese Massnahmen helfen, im Kampf oder bei der Flucht zu überleben. Negative Stressoren können äußere Einflüsse wie beispielsweise Termindruck, Streit, Ärger, aber auch innere Einflüsse wie Angst-Gefühle, Sorgen oder negative Gedanken sein.

Was passiert bei Stress?

Bei Stress laufen in unserem Körper Prozesse ab, auf die wir keinen Einfluss haben. Sie sichern unser Überleben in gefährlichen Situationen. Es werden ungeheure Kräfte im Körper mobilisiert. Denn es könnte ja sein, dass wir im nächsten Augenblick um unser Leben rennen oder kämpfen müssen, wozu wir Energie im Bewegungsapparat brauchen.

Heutzutage haben wir aber selten die Situation, dass wir rennen oder kämpfen müssen, da wir kaum einem Löwen oder Tiger auf der Strasse begegnen. Wir haben beispielsweise Ärger im Büro und können die mobilisierten Kräfte gar nicht ausleben. Wir rennen nicht nach einem Streit mit einem Kollegen erst mal um den nächsten Häuserblock, sondern setzen uns an unseren Schreibtisch und arbeiten weiter. Wird aber die bereitgestellte Energie nicht nach aussen abgeleitet (z.B. durch Bewegung oder Sport), bleiben unsere Muskeln angespannt. Wir sind verkrampft und bekommen nach einiger Zeit Verspannungen und Schmerzen im Bewegungsapparat.

Wenn der Körper merkt, dass wir nichts unternehmen, um zu flüchten oder zu kämpfen, speichert er die Stresshormone und muss sich nachher entgiften. Das Blut zieht sich aus den Muskeln des Bewegungsapparats zurück und verlagert sich in die Organe für Entgiftung und Ausscheidung (Lungen, Leber, Nieren). Es kommt zur Erschöpfung.

Dazu kommt, dass bei Stress das Vorderhirn, das für bewusstes Denken zuständig ist, abschaltet. Dieser Bereich wird nicht mehr ausreichend mit Energie versorgt, und wir können keine wohlüberlegten Entscheidungen mehr treffen. Uns fällt buchstäblich nichts mehr ein. Wir sind nicht in der Lage, in Ruhe über ein Problem nachzudenken und eine angemessene Lösung zu finden. Wir haben eine geistige Blockade.

Die Energie konzentriert sich bei Stress im hinteren Bereich des Gehirns. Das ist der Bereich, in dem unter anderem unsere natürlichen Reflexe und unsere erlernten Handlungsweisen und Erfahrungen gespeichert sind. Bei Stress läuft ein Programm mit eingefahrenen Verhaltensmustern ab.

Wenn wir hingegen entspannt sind, wird die Zone für bewusstes Denken im Vorderhirn mehr mit Energie versorgt und ihre Aktivität erhöht. Dadurch haben wir die Möglichkeit, in Ruhe nachzudenken, Entscheidungsfreiheit zu genießen und neue Wege gehen zu können.

Was können wir tun, um Stress abzubauen?

  • Wir können unsere Erwartungen verändern
  • Wir können unsere Realität verändern
  • Wir können unsere Gedanken verändern
  • Wir können unsere Reaktionen verändern

Das eigentliche Problem sind nicht die Stressoren, sondern unsere Reaktion darauf. Mit kinesiologischen Behandlungen unterstütze ich Sie bei der Veränderung Ihrer Reaktion auf Stressoren.

“Some people grumble that roses have thorns; I am grateful that thorns have roses.”

Alphonse Karr